January 17th, 2009 Links und Rechts
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Bislang dachte ich, dass gerade bei Menschen, die kleinere Straftaten begehen, eine Verurteilung ein Schuß vor den Bug sein sollte und die Verurteilung einem nicht ewig anhängen sollte. Vorher fand ich das im Leipziger Amtsblatt:
Offenbar hat man mit dem §111 Urhg den Pranger wieder eingeführt:
Wird in den Fällen der §§ 106 bis 108b auf Strafe erkannt, so ist, wenn der Verletzte es beantragt und ein berechtigtes Interesse daran dartut, anzuordnen, daß die Verurteilung auf Verlangen öffentlich bekanntgemacht wird. 2Die Art der Bekanntmachung ist im Urteil zu bestimmen.
Die Öffentlichkeit erfährt also nicht nur, dass Frank S. wegen Urheberrechtsverletzungen zu 50 Tagessätzen verurteilt wurde (die Zahl der Tagessätze und die erwähnten Paragraphen sehen nach intensiver Tauschbörsennutzung aus), sondern aus der Höhe auch dass Herr S. auch von nur rund 300 Euro im Monat leben muss. Mich würde nun wirklich interessieren…
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…ob es derartige Prangerparagraphen auch bei anderen Straftaten gibt?
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…wie häufig die GVU oder Rechteinhaber die Anwendung des §111 fordern und wie oft Gerichte dieser zustimmen?
December 15th, 2008 Merk-würdiges, Uncategorized
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Kommen Euch Microsofts EULAs auch manchmal chinesisch vor?
Ein Grund mehr, bevorzugt auf Open Source zu setzen.
December 4th, 2008 Merk-würdiges
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Neulich auf einer Fähre über den Rio de la Plata — von Buenos Aires nach Colonia:
Offenbar spricht man in Südamerika Bokmål (Norwegisch). Nun, es gibt eine Erklärung.
(Anja spricht Bokmål. Ich selbst wusste nicht, ob es sich nun um Bokmål, Nynorsk oder Dänisch handelt.)
October 15th, 2008 Fahrrad, Fuhrpark
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Mein Faible für schnelle Gefährte sollte den Lesern dieses Blogs bekannt sein.
Vor ein paar Wochen lief mir ein Cannondale F700 in Team-Lackierung von ca. 2002 über den Weg, das bei einem befreundeten Händler herumstand. Im Auftrag zu verkaufen, knappe 1000km gelaufen und noch mit erster Kette und erster Bereifung. Zu einem fairen Preis, aber nicht geschenkt. Das mußte ich haben:
Mittlerweile sind Schwalbe Marathon Supremes drauf und die Headshok-Gabel überzeugt auf Leipziger Kopfsteinpflaster. Das alte Benotto im Hintergrund (rot-weiss mit verchromtem Hinterbau) mit einer 1988er 105er (zweimal sechs) ist übrigens zu verschenken, allerdings ohne Reifen, ansonsten komplett. Einfach in den Kommentaren melden, anrufen oder vorbeikommen.
September 12th, 2008 Gedanken
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Das Video von Peter Gabriels Song verwendet Szenen aus Richard Attenboroughs Film “Cry Freedom” mit Denzel Washington als Steve Biko. In den letzten Jahren wurde das Lied von vielen anderen Künstlern (Simple Minds, Manu di Bango…) gecovert.
Aus dem Wikipedia-Artikel:
In der Folgezeit wurde Biko mehrfach verhaftet, zuletzt am 18. August 1977 außerhalb von King William’s Town, als die Sicherheitspolizei ihn aufgriff und wegen Verletzung seiner Auflagen verhaftete. Sie internierte ihn in einem Gefängnis in der nahegelegenen Stadt Port Elizabeth. Während der anschließenden Verhöre im „Police-Room 6-1-9“ wurden ihm durch Foltermaßnahmen schwere Kopfverletzungen zugefügt.
Am 11. September wurde Biko nackt und bewusstlos in einem Polizeiwagen nach Pretoria transportiert. Dort erlag er in der folgenden Nacht seinen Verletzungen im Gefängniskrankenhaus. Am 13. September 1977 wurde sein Tod bekannt gegeben. Justizminister James Kruger behauptete zunächst, der Tod sei Folge eines Hungerstreiks. Eine gerichtlich angeordnete Untersuchung im November 1977 zeigte jedoch, dass Biko an den Folgen seiner Verletzungen gestorben war, die ihm in Port Elizabeth zugefügt worden waren. Zu einer Anklage wegen Mordes oder Totschlags kam es gleichwohl nicht.
August 28th, 2008 Datenschutz, Panopticon
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BKA-Chef Ziercke träumt von einem Gesetz, mit dem Provider dazu verpflichtet werden können, den Zugang zu kinderpornographischen Websites zu sperren — extremistische Inhalte und ähnliches wird ebenfalls genannt. Eine Mischung aus “Great Firewall of China” und NRW-Sperrungsverfügung für die gesamte Bundesrepublik. Auf das alles Böse draußen bleibt. Per Gesetz ein sauberes Netz für Deutschland, auf das all der Schmutz draußen bleiben mag. Zierckes Vorschlag ist an Naivität kaum zu übertreffen: Spätestens seit der öffentlichkeitswirksamen Verteilung des Freedom-Sticks an chinesische Surfer dürfte klar sein, dass sich auch sehr engmaschige Sperrungen einfach umgehen lassen. Doch viel weitreichender als die Tatsache, dass KiPo-Konsumenten auch nach Einführung von Zierckes Gesetz dürften die Implikationen für normale Bürger sein: Mehr »
August 26th, 2008 Datenschutz, Panopticon
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Verfechter der Vorratsdatenspeicherung argumentieren gerne mit der durch die Sammlung von Verbindungs- und Aufenthaltsdaten angeblich erreichten höheren Aufklärungsquote. Report München setzt noch eins drauf und erklärt promt Datenschutz und Opferschutz zu gegensätzlichen Interessen. Wer sich gegen Vorratsdatenspeicherung ausspricht — so die unterschwellige Botschaft — verhöhnt die Opfer. Drastische nachgestellte Szenen, der geschickte Schnitt, die herausgehobene scheinbare Unvereinbarkeit von Datenschutz und Opferschutz und haarsträubende Fehlinformationen (mutwillige Lügen?) schaffen eine Unbehaglichkeit beim Zuschauer, gegen die man mit Argumenten zunächst kaum ankommt — ein herausragendes Beispiel für die Funktionsweise manipulativer Berichterstattung. Mehr »
August 21st, 2008 Merk-würdiges
| Comments Off on Kausalität des Tages: Arbeitslosigkeit macht krank
Wir wussten es schon immer: Arbeitslose sitzen zuhause auf dem Sofa, stopfen Chips und schütten Bier in sich hinein, rauchen und verfetten. Die Folge: Zivilisationskrankheiten wie Diabetis und Herzbeschwerden. Jetzt haben wir den Beweis: Eine Studie des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller hat in einer Statistik über den Medikamentenverbrauch festgestellt, dass ausgerechnet in Bundesländern mit höherer Arbeitslosenquote mehr Medikamente verschrieben und verbraucht werden.
Für VFA- Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer steht damit fest: “Arbeitslosigkeit macht krank.”
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August 5th, 2008 Fahrrad, Fuhrpark
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Mitte der 1990er waren Jeff Ringlés aus dem vollen geschnitzte Mountainbike-Teile en vogue wie kaum etwas anderes. Sie waren leicht, stabil und sahen stylisch aus. Auch mich hat ab etwa 1992 der Ringlé-Virus gepackt und meine Räder wiesen entsprechend viele, meist blau oder dunkelgrau eloxierte Teile auf.
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August 1st, 2008 Autos, Fahrrad, Fuhrpark
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…warum dehnt man also nicht das Konzept des regenerativen Bremsens aufs Fahrrad aus?
Im Prinzip würde ein kleiner Schalter am Bremshebel und ein wenig Elektronik ausreichen, um einen Generator mit — aus dem Bauch heraus — 50 bis 100 Watt nur beim Bremsen zuzuschalten. Soetwas sollte sich doch in der Bauform eines gewöhnlichen Nabendynamos realisieren lassen. Die Energie speichern wir dann in einem schönen Lithium-Ionen-Pack, der im Sattelrohr unauffällig verschwindet. Kein lästiger Dynamowiderstand mehr und nie wieder leere Akkus.
Jetzt könnte man das Konzept noch weiter denken und ein ganzes Bordnetz aufbauen — mit Computer und Pulsmesser, der so versorgt wird und natürlich der elektronischen Schaltung, welche ab 2009 für die Dura Ace optional wird und dann mit etwas Glück in ein paar Jahren in niedrigere Gefilde vordringt (als Automatik aufm Citybike?).
Achja: The HURD ist auch in ein paar Jahren fertig und die großen PKW-Hersteller fangen bald an, aufs 42-Volt-Bordnetz umzustellen… Aber man wird doch mal träumen dürfen!
July 14th, 2008 Links und Rechts, Panopticon
| Comments Off on Live-Videocast in Bayern? Macht 1000€!
Ja, Sie lesen richtig. Bayern (“Laptop und Lederhose”) geht mit gutem Beispiel voran und sorgt sich um die Ordnung im Internet. Konkret darf sich die Landesanstalt für neue Medien nun auch um die Regulierung von Rundfunk im Internet kümmern. Gegründet wurde die Anstalt seinerzeit um private Rundfunk- und Fernsehkanäle mit (regionaler Bedeutung) mit Lizenzen zu versehen. Das mag auch weiterhin Sinn machen, weil im Äther das Frequenzspektrum nun einmal begrenzt ist. Im Internet ist eine derartige Regulierung aber fehl am Platz, da das Spektrum praktisch unbegrenzt ist. Senden kann ich sobald ich eine IP-Adresse habe, die geroutet wird. und die teilt mir nicht die bayrische Landesanstalt für neue Medien zu.
Dennoch möchte Bayern Streams mit wenigstens 500 Nutzern regulieren. Man stelle sich das vor: Sie machen als Ergänzung zu einem Podcast einen wöchentlichen Livecast mit 64kBit Audiobitrate. Ihr eigener kleiner Server, den Sie für 30€ im Monat gemietet haben, kommt auch bei 1000 Hörern nicht an seine Grenzen. Das macht dann 1000€ und etwas Wartezeit für die Sendelizenz. Um diese Strafgebühr fürs Podcasten zu unterlaufen müssen Sie Ihre Abonnentenschar künstlich auf 500 Rezipienten begrenzen.
Die Regelung ist ein herber Schlag für eine pluralistische Gesellschaft, in der Pressefreiheit nicht nur bedeutet, dass man sich aus beliebigen Medien informieren darf, sondern auch, dass einer jedermann das Recht hat, sich journalistisch zu betätigen. Wird die bayrische Regelung in den Rundfunkstaatsvertrag aufgenommen, entsteht eine Zweiklassengesellschaft: hier die stummen Blogs, die mangels Knete auf multimediale Inhalte verzichten und dort die aufgepeppten, die es sich leisten können, schnell mal nen Tausender für den wöchentlichen Live-Cast hinzulegen.
July 11th, 2008 Uncategorized
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Als ich vor etwa fünf Jahren mehr oder weniger zufällig zum Dienstleister und Content-Lieferanten für die gedruckte Computerpresse wurde, vollzog sich für mich ein Schritt, den die meisten heute in die andere Richtung gehen. Für jemanden, der seine Tutorials und Workshop-Artikel immer online publiziert hat (und publiziert) war und ist das Web immer das schnellere Medium, aber eben auch ein Medium, das man schwerer mit in den Zug oder aufs stille Örtchen mitnehmen kann und das eine gewisse Flüchtigkeit aufweist. Ich habe es mir daher angewöhnt, Themen fürs Netz anders aufzubereiten als für die Printpresse. Dort kann man mit Boxen und einem geschickten Layout Artikel anders strukturieren als bei eher linear aufgebauten, von oben nach unten zu lesenden Online-Artikeln. Oft spreche ich ein und dasselbe Thema online und in Printmedien an und verweise von einem Medium auf das andere — auf die exklusive Bearbeitung eines Themas für ein Medium verzichte ich mittlerweile. Mehr »
June 19th, 2008 Computer (sonstiges)
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Wer eine ganz passable Bibliothek an mit Xvid encodierten und roh gerippten DVDs (nur unverschlüsselte natürlich) sein eigen nennt und einen flachen neuen Fernseher sein eigen nennt, dürfte schnell nach einer Methode suchen, die Filmchen komfortabel am großen LCD anzuschauen. In Frage kämen:
- ein Streaming-Client, der via UPnP seine Daten bezieht — nicht immer ideal, wenn der Nachbar bei hohen Bitraten dazwischen funkt und Aussetzer die Folge sind
- ein vollwertiger PC, der über den VGA-Port des Fernsehers sein Bild ausgibt und fürs Upscaling sorgt, gerne kommt hier ein MacMini zum Einsatz
- ein billiger oder weniger billiger Festplattenplayer — das Angebot reicht hier von simplen Festplatten mit Medienwiedergabe bis hin zu intelligent gemachten Boxen wie dem AppleTV
Weil es aus Komfort- und Energieverbrauchsgründen zunächst kein PC sein sollte (ich warte auf günstige Atom-Boards mit hardwarebeschleunigter Medienwiedergabe) und unsere WLAN-Übertragungsraten arg schwanken, sollte es ein kleiner Festplattenplayer sein. AppleTV fiel aus dem Raster, weil dieser umständlich geöffnet und “gemoddet” werden muss, um DVD-Rips pur und Xvid abzuspielen.
So fiel unsere Entscheidung auf LaCies hübsche LaCinema Premier, ein kleines, senkrecht stehendes Festplattengehäuse, das über Component- und Composite-Ausgänge verfügt, Audio über einen Digitalausgang abspielen kann und über einen Upscaler verfügt.
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June 16th, 2008 Gedanken
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Am 16. Juni 1976 fand der Aufstand in Soweto statt: Schüler protestierten mit einem Streik gegen die Pläne der Apartheitsregierung, mehr Unterricht im verhassten Afrikaans zu halten. Schüsse fielen. Erstes zweites Opfer war der 12-jährige Schüler Hector Pieterson, dessen Bild um um die ganze Welt ging.
http://en.wikipedia.org/wiki/Soweto_uprising