Apfelmus
Monday, December 31st, 2007Leopard gekauft: 129€. Ein 1GB-SO-DIMM DDR1-400MHz: 79€. Eine externe USB-Festplatte für “Time-Machine”: 111€. Nach der Installation von Leopard ein langes Gesicht gemacht, weil iPhoto nicht wie vermutet beim OS mitgeliefert wird, sondern 69€ extra kostet: unbezahlbar.
Vor bald drei Jahren (Ende Januar 2005) erwarb ich günstig ein PowerBook G4 der damals auslaufenden Serie ohne Beschleunigungssensor. Sagenhaft günstig für 1050€ netto. Die ganze Zeit lief OS X 10.3 auf dem Gerät. Open Source Software war zu Zeiten von 10.4 auch noch für die “Legacy Version” zu bekommen. Mit OS X 10.5 ging die Zahl der Softwareangebote für 10.3 zurück und so entschloss ich mich, auf 10.5 aufzurüsten. Mit einer Ubuntu-Live-CD und einer wüsten Pipeline der Form:
dd if=/dev/hda | gzip -c | ssh ich@192.168.1.23 "cat > /tmp/g4.img.gz"
entstand zunächst ein Image der alten Platte — schließlich hatte man ja schon allerhand Beunruhigendes über Leopard gehört und deshalb wollte ich auf Nummer sicher gehen. Die Heimatverzeichnisse sicherte ich nach Login als Root (mit sudo passwd root vergibt man ein Passwort) mit rsyncX auf eine HFS+-formatierte USB-Platte (/usr/local/bin/rsync -avP –eahfs /Users/ /Volumes/Ziel/Users/).
Die Installation führte ich schließlich mit Löschung des alten Startvolumes durch, ich wollte auf Nummer sicher gehen. Tatsächlich kam es danach zu keinen großen Problemen. Das “rsync” von OS X 10.5 beherrscht nun extended attributes, was die Wiederherstellung vereinfachte (-E statt –eahfs) und praktisch alle Anwendungen waren so schnell mit den alten Einstellungen nutzbar.
Ärgerlich nur: Mit mencoder mach Xvid konvertierte Fernsehaufnahmen wollte der Mac zunächst nicht abspielen. Hier half VLC und das Perian-Codec-Paket. Fast genauso ärgerlich das bereits oben erwähnte Fehlen von iPhoto. Zwar liegen die Fotos selbst als normale JPEGs im Library-Verzeichnis, die Metainformationen sind jedoch in Datenbankdateien gespeichert. Von einer “Geiselhaft für Fotos” kann man also nicht sprechen, eher davon dass in diesem Fall bei mir Faulheit gegenüber Bastellust gesiegt hat.
Ein Mac soll ja einfach nur funktionieren.
Und OS X 10.5 auf dem “alten” G4? Die Oberfläche fühlt sich einen Tick langsamer an, aber viele Details wie der verbesserte Zugriff auf IPP-Drucker und Samba-Shares sowie die an vielen Kleinigkeiten erkennbar bessere Nutzerführung machen die Investition in 10.5 (zumindest gegenüber 10.3) lohnend. Dass wir es mit etwas älterer Hardware zu tun haben, spürt man aber schon etwas: Mehr als 1¼ GB RAM sind nicht drin und beim Abspielen von Videos, die nicht gerade mit “G4-freundlichen” Codecs erstellt wurden, kommt der Prozessor an seine Grenzen. Dennoch: Die Verarbeitung des Rechners ist auch nach heutigen Standards bemerkenswert und als Allerweltsnotebook für unterwegs dürfte das 12er-PowerBook noch ein, zwei Jährchen seinen Dienst tun.